Mein Praktikum in der Pflegedirektion
„Die Perspektive einer Führungskraft einzunehmen, war auf jeden Fall eine spannende Erfahrung!“ – Luca R. arbeitet im Pflege- und Erziehungsdienst an unserer Tagesklinik in Borken und studiert berufsbegleitend Pflegemanagement. Im Rahmen des Studiums absolvierte der 26-Jährige vor kurzem ein Praktikum in der LWL-Klinik Marl-Sinsen, um unterschiedliche Leitungsebenen unserer Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie kennenzulernen.
Welche Erwartungen hattest du im Vorfeld an das Praktikum?
Ich freute mich darauf, Erfahrungen in zwei unterschiedlichen und für mich ganz neuen Bereichen sammeln zu dürfen. In der ersten Hälfte des Praktikums begleitete ich die übergreifende Stationsleitung der Stationen 1C und 1D, später wechselte ich dann in die Pflegedirektion. Mir war wichtig, einen allgemeinen Einblick in die Arbeit auf den Leitungsebenen zu erhalten und ein Verständnis für die Prozesse dort zu entwickeln. Ich hoffte außerdem, die theoretischen Grundlagen aus dem Studium auch in der Praxis wiederzuerkennen, Theorie und Praxis also in Bezug zueinander setzen zu können. Meine Erwartungen haben sich auf jeden Fall erfüllt.
Welche Aufgaben hast du während des Praktikums übernommen?
Ich habe an vielen Meetings und Besprechungen, auch an Visiten teilgenommen, nahm dabei vor allem eine beobachtende Rolle ein. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, die verschiedenen Management- und Kommunikationsprozesse nachvollziehen zu können und detaillierte Einblicke in die Klinikstrukturen zu erhalten. Ich war aber auch in ganz unterschiedliche Projekte eingebunden, bekam unter anderem Einblicke in die Personalplanung und übernahm außerdem administrative Tätigkeiten.
"Die Vielfalt der Aufgaben auf strategischer und operativer Ebene haben mich definitiv beeindruckt"
Was hast du durch das Praktikum für dich mitgenommen?
Ich habe in der Zeit sehr viel gelernt – vor allem darüber, Prozesse zu gestalten und strategisch zu arbeiten. Im Studium sprechen wir viel über die Aufgaben und notwendigen Kompetenzen von Führungskräften. Durch das Praktikum bekam ich aber noch einmal ein tiefergehendes Verständnis dafür, was es bedeutet, auf einer Leitungsebene zu agieren und auch, welche Verantwortung damit einhergeht. Die Vielfalt der Aufgaben auf strategischer und operativer Ebene haben mich definitiv beeindruckt.
Gab es eine besondere Herausforderung für dich in der Praktikumszeit?
Zu Beginn war die Umstellung schon sehr groß. Ich arbeite ja sonst in der Tagesklinik in Borken, daher war alles recht neu für mich, ich kannte weder die Stationen noch die Teams und auch die Aufgaben waren natürlich ganz andere als die, die ich sonst im Rahmen meiner Arbeit im Pflege- und Erziehungsdienst übernehme. Da musste ich mich erst einmal einfinden. Das hat aber gut geklappt, ich konnte jederzeit Fragen stellen. Den Rückweg von der Arbeit, der viel länger war als sonst, zur Tagesklinik fahre ich fünf Minuten mit dem Fahrrad, habe ich auch immer genutzt, um nochmal über alles nachzudenken – auch das hat geholfen, sich zu sortieren.
Wie geht es nun nach dem Praktikum weiter?
Es geht nun mit großen Schritten auf die Bachelorarbeit zu – das ist mein nächstes Ziel, das Studium abzuschließen. Das Praktikum war im Hinblick auf dieses Ziel definitiv eine wertvolle Erfahrung.
Ein berufsbegleitendes Studium ist doch bestimmt zeitlich und organisatorisch gesehen eine große Herausforderung – worin findest du einen Ausgleich?
Das stimmt, da ist auf jeden Fall ein gutes Zeitmanagement gefragt – das war mir aber bewusst, als ich mich dafür entschieden habe, ein Studium zu absolvieren. Einen Ausgleich finde ich im Sport, ich spiele unter anderem Fußball, und im Reisen. Bevor ich mit dem Projekt Bachelorarbeit starte, geht es noch nach Tansania, auf den Kilimandscharo, da freue ich mich schon extrem drauf.